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Persönlichkeitstests messen bestimmte Eigenschaften, Einstellungen, Neigungen, Interessen. Man kann Persönlichkeitsfragebögen, Projektive Tests und Objektive Persönlichkeitstests unterscheiden.

Persönlichkeitsfragebögen
Persönlichkeitsfragebögen leiten die Testpersonen an, "Selbstbilder" abzurufen, sich anhand der vorgegebenen Fragen zu beschreiben. (Fisseni) Man unterscheidet zwischen Persönlichkeits-Stuktur-Tests, die mehrere Persönlichkeitsmerkmale erfassen, und speziellen Persönlichkeitsfragen, das sind z.B. Fragebögen zur Erhebung von z.B Lernfähigkeit, Leistungsmotivation, (Leistungs-)Angst, Belastbarkeit, Frustrationstoleranz, Interessen, Kontrollüberzeugungen usw., aber auch klinische Fragebögen wie z.B. zur Erfassung von Beschwerden oder zur Beurteilung der Suizidgefahr.

Das FPI-R (Freiburger Persönlichkeitsinventar) (Fahrenberg, Hampel & Selg, 1984) ist ein Persönlichkeits-Struktur-Test und erlaubt Angaben über:
* Lebenszufriedenheit
* Soziale Orientierung
* Leistungsorientierung
* Gehemmtheit
* Erregbarkeit
* Aggressivität
* Beanspruchung
* Körperliche Beschwerden
* Gesundheitssorgen
* Offenheit
* Extraversion
* Emotionalität

Das State-Trait Angstinventar ist ein spezieller Persönlichkeitstest. Er erfasst einerseits die "Zustandsangst", also die Intenstität der momentanen Angst, die gekennzeichnet ist durch Anspannung, Besorgtheit, Nervosität, innere Unruhe und Furcht vor zukünftigen Ereignissen. Andererseits wird auch die Ängstlichkeit erfasst, also die persönliche Tendenz, Situationen als bedrohlich zu bewerten und hierauf mit einem Anstieg der Angst zu reagieren.

Projektive Verfahren
Eine in der Öffentlichkeit relativ bekannte Art der Persönlichkeitstests sind die Projektiven Verfahren. Dabei bekommen die Testpersonen z.B. mehrdeutige Bilder dargeboten, zu denen sie ihre Einfälle äußern sollen bzw. eine Bedeutung zuweisen. Der Hintergrund für die Projektiven Tests ist, dass die Einfälle und Deutungen der Testperson durch ihre Motive, Bedürfnisse oder Probleme gesteuert werden. Die Person projiziert das, was sie am meisten beschäftigt, in das Bild hinein.
Der Vorteil projektiver Verfahren besteht darin, dass sie für die Testpersonen kaum durchschaubar sind, und dass auch Inhalte zur Sprache kommen können, die In der psychologischen Diagnostik sind Projektive Tests bis heute umstritten, da sie die Gütekriterien mangelhaft erfüllen. Sie können jedoch ein wertvolles Mittel zur Exploration (siehe Exploration) sein, da sie auf Probleme aufmerksam machen können, die den Klienten belasten, die er aber nicht benennen kann oder will.

Beispiele
Ein projektiver Test, der z.B. in der Schul- und Erziehungsberatung verwendet wird, ist "Familie in Tieren". Das Kind soll bei diesem Test seine Familie in Tieren zeichnen, es lassen sich verschiedene Charakteristika ablesen (z.B. Größe der Tiere, Position auf dem Bild), die psychologische Zusatzinformationen und Anregungen für das Gespräch mit dem Kind liefern.

Das bekannteste Projektive Verfahren ist der Rohrschach-Test: hier soll die Testperson Kleckstafeln, die sogenannten "Tintenkleckse", deuten.

Objektive Persönlichkeitstests
Objektive Persönlichkeitstests sind Verfahren, die unmittelbar das Verhalten einer Person in einer vorgegebenen Situation erfassen. Sie werden allerdings bis jetzt vor allem in der psychologischen Forschung angewendet und sind in der Praxis von geringer Bedeutung.

Einschränkungen & Kritik
Wie bei den Intelligenztests ist auch bei den Persönlichkeitstests das Ergebnis immer in Bezug auf die Testsituation zu sehen. – Die Motivation des Klienten/der Klientin, die Tagesverfassung und die Beziehung zum Psychologen/Psychologin beeinflussen das Ergebnis mit. Wichtig ist auch, die Resultate immer als Momentaufnahme zu sehen und nicht als „Urteil“ über die getestete Person.


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