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Um in der Praxis brauchbar zu sein, müssen Tests bestimmte Anforderungen erfüllen. Kriterien für die Güte von Tests sind:

Objektivität
Das Testergebnis, die Durchführung, Auswertung und Interpretation dürfen nicht vom Testleiter abhängen. Tests müssen eine Testanweisung enthalten, die vorschreibt, wie der Test durchgeführt werden muss. Das gleiche gilt für die Auswertung des Tests: auch diese muß feste Regeln enthalten, sodass verschiedene Auswerter zum gleichen Ergebnis kommen können.

Validität
Ein Test soll gültig ("valide") sein, also wirklich das messen, was er zu messen vorgibt. Nicht gültig wäre ein Test zum Beispiel, wenn er vorgibt, Depression zu messen, in Wirklichkeit aber Ängstlichkeit erfasst.

Reliabilität
Ein Test soll auch bei mehreren Wiederholungen zu gleichen Ergebnissen führen, also zuverlässig (reliabel) sein. Zum Beispiel soll das Ergebnis gleich sein, wenn derselbe Test eine Woche später wiederholt wird. Unterschiede in der Tagesverfassung der Testperson oder Lerneffekte können aber natürlich zu Schwankungen führen.

Unverfälschbarkeit
Es ist wichtig, dass nicht sofort durchschaubar ist, welche Aussage man ankreuzen muß, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen: Ein Test soll "unverfälschba" sein. Beispiel: Bei einem Aufnahmetest für einen neuen Arbeitsplatz wird man wahrscheinlich durchschauen, dass es unvorteilhaft wäre, eine Aussagen wie z.B. "Manchmal höre ich Stimmen" anzukreuzen.

Normierung
Um einzelne Testergebnisse einschätzen zu können, enthalten Tests zum Vergleich Tabellen von Ergebnissen bereits getesteter Personen. Der Test soll an einer ausreichend großen Menge von Personen (Stichprobe) durchgeführt worden sein, die auch "repräsentativ" ist. Das heißt, es sollen alle Bevölkerungsgruppen, Altersschichten, geographische Bereiche, usw. vertreten sein, für die der Test gelten soll. Die Interpretation der Ergebnisse ist dann immer nur in Bezug zur Vergleichsgruppe zu sehen!
Z.B.: Ein mögliches Teilergebnis eines Intelligenztests: "Die Person A hat im Untertest "Wortschatz" ein signifikant überdurchschnittliches Ergebnis". Das bedeutet, dass das Testresultat der Person A verglichen wurde mit den durchschnittlichen Ergebnissen der Vergleichsstichprobe. Als Vergleichsstichprobe können Testergebnisse von Personen in der selben Altersklasse, mit der selben Ausbildung, dem selben Geschlecht usw. herangezogen werden. Dass das Ergebnis signifikant über dem Durchschnitt ist, bedeutet, dass die Abweichung des Testwertes nicht mehr durch zufällige Schwankungen erklärt werden kann.

Skalierung
Die Skalierung betrifft das Messen in der Psychologie: Dabei sollen Verhaltensmerkmale in Zahlen ausgedrückt werden. Die Testwerte, die sich aus den Verrechnungsvorschriften des Tests ergeben, sollen ein entsprechendes Abbild des tatsächlichen Verhaltens sein.

Zumutbarkeit
Weiters sollen Tests "zumutbar" sein, die Testperson also zeitmäßig und inhaltlich nicht übermäßig beanspruchen.

Fairness
Außerdem soll ein Test fair sein, also nicht bestimmte Testpersonen (z.B. aufgrund es Geschlechts, oder der kulturellen Zugehörigkeit) diskriminieren.

Ökonomie
Wichtig ist auch, dass ein Test "ökonomisch" ist, also nicht unmäßig Zeit und Geld beansprucht.

Nützlichkeit
Ein Test ist dann nützlich, wenn er ein Persönlichkeitsmerkmal misst, für dessen Untersuchung auch ein praktisches Bedürfnis besteht, wenn er durch keinen anderen Test ersetzt werden kann. Er soll für eine bestimmte Fragestellung von Nutzen sein.


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