Inhalt:
Aus- und Weiterbildung in Traumaarbeit und Traumatherapie. Pädagogische, beraterische und psychotherapeutische Interventionen zur Unterstützung von Menschen nach Traumaerfahrungen und Katastrophenereignissen.
Psychotraumatologie handelt von seelischen Verletzungen, die als Folge von besonders belastenden Erlebnissen, verbunden mit höchster Bedrohung nach Katastrophen, Unfällen, Gewalttaten, Kriegshandlungen, politischer Verfolgung, Gefangenschaft, Folter; körperlichen, seelischen und sexuellen Misshandlungen, etc. entstanden sind. Sie stellt nützliche Interventionsmethoden zur Prävention, Behandlung und Integration von Traumaerfahrungen zur Verfügung.
Die fachlichen Interventionen der Traumaberatung und –therapie stellen neue und effiziente Hilfestellungen für die Betroffenen, ihre Angehörigen und die HelferInnen zur Verfügung. Damit können Menschen dort erreicht werden, wo herkömmliche Interventionen fehlschlagen.
Resilienz meint die Widerstandskraft eines Menschen gegenüber traumatisierenden Erfahrungen und stellt ein Konzept zur Krisen- und Katastrophenbewältigung dar.
Schwierige und verletzende Lebenserfahrungen führen nicht bei allen Menschen zu psychischen Störungen, weil deren Vulnerabilität unterschiedlich ausgeprägt ist. Unter Resilienz wird die Fähigkeit von Menschen verstanden, auf wechselnde belastende Ereignisse (z. B. Gewalterfahrungen, schwere Erkrankungen, Tod von Angehörigen) flexibel zu reagieren, ihre Handlungsfähigkeit zu bewahren und Krisen zu ertragen, ohne Traumata zu erleiden. Der Resilienzbegriff rückt das Gesundheitsziel ins Zentrum der Beratung und ist für die psychosoziale Arbeit und für die Psychotherapie von großer Bedeutung, weil hier nach bestehenden Ressourcen bei Ratsuchenden gesucht und darauf aufgebaut wird.
Resilienzarbeit zielt darauf ab, die Widerstands- und Regenerationsfähigkeit von Personen und gesellschaftlichen Systemen wiederherzustellen bzw. zu erhöhen.
Berufsbegleitender „Universitätslehrgang Beratungswissenschaften und Management sozialer Systeme“ mit Studienschwerpunkt „Psychotraumatologie & Resilienz“.
Der Universitätslehrgang kann mit der universitären Bezeichnung „Akademische/r Trauma- und ResilienzberaterIn“ oder „Akademische/r TraumatherapeutIn und ResilienzberaterIn1“ und mit dem akademischen Grad „Master of Arts – M. A. (Psychotraumatologie & Resilienz)“ abgeschlossen werden.
Ziel:
Im Universitätslehrgang werden folgende Inhalte vermittelt:
Kenntnisse über die Erscheinungsformen von Gewalt und Traumatisierung und über den öffentlichen Diskurs zum Umgang mit den Opfern von Gewalt vor dem Hintergrund historischer, kultureller, gesellschaftlicher und politischer Gegebenheiten
Sensibilisierung für das traumaverursachte Leid, Wahrnehmen von Gewalt in Alltagsphänomenen
Wissen über die hirnphysiologischen und verhaltenverändernden Auswirkungen der Gewalterfahrungen und Erkennen der Traumafolgestörungen
Aneigung von Methoden der Resilienzförderung zur Unterstützung der Selbsthilfekräfte der Betroffenen
Kennenlernen von Interventionsmethoden zur Stabilisierung und Traumabearbeitung der von Gewalterfahrungen verletzten Menschen
Selbstfürsorge als Schutzmaßnahme für die Psychohygiene der HerlferInnen
Zielgruppe:
MedizinerInnen, PsychotherapeutInnen, Klinische- und GesundheitspsychologInnen. Diesen Personen ist die Ausübung von Traumatherapie und Traumabehandlung vorbehalten.
Personen aus anderen facheinschlägigen Berufen des psychosozialen Arbeitsfeldes, die in der Traumaarbeit tätig sind (oder tätig sein wollen), z. B. SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen, Lebens- und SozialberaterInnen, PädagogInnen, transkulturelle BeraterInnen, ErwachsenenbildnerInnen, TrainerInnen, MediatorInnen, SupervisorInnen, etc. Diese Personen arbeiten in den Bereichen Traumabegleitung, Traumaberatung, Traumapädagogik und Resilienzförderung. Bei Vorliegen einer vom Trauma induzierten psychischen Erkrankung muss auf traumaspezifisch ausgebildete MedizinerInnen, PsychotherapeutInnen und Klinische- und GesundheitspsychologInnen verwiesen werden.