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Literatur > Beziehungscoaching: Prävention & Perspektiven


von Elisabeth Lindner, Kurt Wawra
Broschiert
Ausgabe: 1
Verlag: Krammer
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 3901811222
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LINDNER ELISABETH, WAWRA KURT
Beziehungscoaching
Prävention & Perspektiven


Das vorliegende Buch von den beiden LogotherapeutInnen Elisabeth Lindner und Kurt Wawra wurde bereits im Jahr 2000 mit dem Viktor Frankl Preis für hervorragende Leistun-gen auf dem Gebiet der sinnorientierten humanistischen Psychotherapie ausgezeichnet und liegt seit 2006 in einer Neufassung vor. Das größte Anliegen der beiden AutorInnen ist es, vorbeugend anzusetzen, „denn Paare, die sich in guten Zeiten für den Ernstfall rüsten, haben erwiesenermaßen bessere Chancen, ihre Beziehung durch schwierige Situationen zu stabili-sieren und zu vertiefen“ (5).
Thematisch spannt sich der Bogen von der Paarwerdung über die Beziehungsgestaltung im Alltag bis hin zum Umgang mit Trennungssituationen. Falldarstellungen aus der therapeuti-schen Praxis helfen die einzelnen Themen zu illustrieren. Ein weiteres Kapitel ist der exis-tenzanalytischen Paartherapie gewidmet, bei dem die AutorInnen ein selbst entwickeltes 9-Stufen-Modell vorstellen. Anzumerken ist dazu allerdings, dass sich unter dem Begriff „exis-tenzanalytisch“ logotherapeutische Grundlagen mit Interventionstechniken aus anderen The-rapieschulen vermischen. Die einzelnen Themen werden immer wieder durch Selbsterfah-rungsfragen für die eigene Partnerschaft und für das eigene Leben abgerundet und dadurch gleichzeitig vertieft. Und auch in den Abschnitten, in denen es ausdrücklich um Paartherapie geht, fehlen nicht die Hinweise darauf, welche Abschnitte daraus durchaus für ein Selbst-coaching genutzt werden können.
Während das Buch inhaltlich sehr vielfältig und interessant zu lesen ist, macht es das un-strukturierte Layout leider manchmal schwer, dem roten Faden zu folgen. Ein weiterer ent-scheidender Mangel des Buches liegt darin, dass es zwar auf der letzten Seite ein Literatur-verzeichnis gibt, dass aber im Text selbst nicht auf diese Literatur Bezug genommen wird, und daher nicht ersichtlich ist, welche Überlegungen von den AutorInnen selbst stammen und wo sie bloß zitieren. So wird z.B. auf Seite 108 beschrieben, welche Vorgangsweise hel-fen könnte, zu einer eindeutigen Willensbildung zu kommen. Dass die vier dargestellten Schritte der „Sinnerfassungsmethode“ entsprechen und eigentlich von Alfried Längle entwi-ckelt worden sind, wird in keiner Weise erwähnt (auch wenn man im Literaturverzeichnis das Buch „Entscheidung zum Sein“ findet, in dem Längle 1988 erstmals diese Methode pu-bliziert). Dieser Umgang mit zugrundeliegender Literatur entspricht in keiner Weise den Grundvoraussetzungen einer wissenschaftlichen Publikation.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das vorliegende Buch ein gutes Lesebuch dar-stellt, um einen Blick auf die verschiedenen Stadien der Paarbeziehung zu werfen, Hinweise für die Paartherapie zu bekommen und sich mit sich und seiner eigenen Partnerschaft ausei-nanderzusetzen. Wissenschaftlichen Kriterien entspricht das Buch dabei keineswegs.

Karin Steinert
Mag.phil. Karin Steinert








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