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Freizeit: (K)ein Thema für die Psychologie?

Die jüngste Ausgabe der Fachzeitschrift „Psychologie in Österreich“ (1/2010) beschäftigt sich mit dem Thema Freizeit- und Tourismuspsychologie. In diesem Zusammenhang musste allerdings festgestellt werden, dass die akademische Psychologie diesen Bereich bisher eher nur am Rande Beachtung schenkte: so gibt es z.B. an keiner deutschen Universität einen Lehrstuhl für Freizeit- und Tourismuspsychologie und auch kein entsprechendes Lehrangebot. In Österreich und der Schweiz stellt sich die Situation nicht viel anders dar. Auch tut das „Tourismusland Österreich“ nur wenig, um einschlägige Forschung zu leisten, finanziert werden vorwiegend Studien zur Marktforschung. Dennoch ist es gelungen, im aktuellen Heft einen interessanten Reisebericht durch den Stand der psychologischen Forschung zum Thema Freizeit und Tourismus vorzulegen:

„Ich bin dann mal weg...“

Religiös motivierte Reisen zählen sicher zu den ältesten Formen des Reisens. Religionspsychologische Überlegungen zur gegenwärtigen Popularität von Pilgerreisen leiten die Beiträge ein. In einem weiteren Artikel wird auf potentielle Risiken und Nebenwirkungen von Urlaubsaufenthalten am Beispiel Tirol Bezug genommen. Dann wird das subjektive Sicherheitsempfinden von Touristen der Kulturhauptstadt Linz (2009) beleuchtet. Auch das Spezialgebiet des Badetourismus wird unter dem Aspekt der Erholungsforschung untersucht: die Ergebnisse liefern einen empirischen Beleg dafür, dass bereits ein sehr kurzer Erholungsaufenthalt in Form eines Thermentages zu positiven Veränderungen führt – je belasteter die Person ist, desto mehr.

Erholen – aber richtig!

Das Fachgebiet der Erholungspsychologie hat auch einiges zum Thema Freizeit und Tourismus zu sagen. Unter .anderem wird der Frage nachgegangen, wie Freizeit noch förderlicher für die Erholung gestaltet werden kann. Ein anderer Artikel betont die Bedeutung von regelmäßigem Sport und zeigt auf, wie wichtige Aspekte des Urlaubsverhaltens in den Alltag „gerettet“ werden können. Psychologische Aspekte von Freizeit und Tourismus werden auch anhand von Gruppen wie Menschen mit psychischen Störungen oder SeniorInnen betrachtet.

Das Phänomen Tourismus wird in der vorliegenden Ausgabe der PiÖ aber auch kritisch betrachtet. Tourismus stellt einen weltweit wachsenden Markt dar, der grundsätzlich die Wirtschaft eines Landes belebt. Entwicklungsländer können die Möglichkeiten dieses Wirtschaftszweiges allerdings nicht immer positiv für sich nützen weil sie zu wenig ausgebildetes Fachpersonal und zu wenige Zulieferer aufweisen.

Wir wünschen erholsame Lektüre!

http://www.boep.eu

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