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Sprechen Sie Körper?

Ja, Sie tun es, wir alle tun es. So wie es (sensu Watzlawick) nicht möglich ist, nicht zu kommunizieren, ist es - körperliche Präsenz vorausgesetzt – nicht möglich, keine körpersprachlichen Signale auszusenden bzw. wahrzunehmen. Und diese Wahrnehmung wirkt in jedem Fall, auch wenn die wahrgenommenen und gesendeten Signale nicht immer unser Bewusstsein erreichen und daher nicht immer reflektiert werden können. Die Fokussierung auf körpersprachliche Informationen und Signale in der Psychologie wie auch in vielen anderen Bereichen (wie z.B. „Erfolgs“coachings, PartnerInnensuche, politische Diskussionen, Sport, forensischer Kontext und viele andere mehr) scheint im Ansteigen begriffen zu sein, nach vertieftem Verständnis wird in weiterführender Forschung gesucht. Grund genug, dieses Thema zum Schwerpunkt der soeben erschienenen Ausgabe der „Psychologie in Österreich“ zu machen.

„Grammatik“ der Mimik und Erfolglosigkeit von Lügendetektoren

Jörg Merten (Universität des Saarlandes) beschreibt in seinem Beitrag, dass die meisten Gesichtsbewegungen, betrachtet man sie isoliert, nicht notwendiger Weise bestimmten Emotionen zuzuordnen sind: das starke Anheben des oberen Augenlids tritt bei Angst und bei Ärger auf, diese Mimik steht allgemein für „Bedrohung“; aktiv wie passiv. Welche Seite dabei überwiegt, hängt von zusätzlich vorhandenen mimischen Aktivitäten ab.

Cathrin Schiestl & Ursula Beermann (Universität Innsbruck) zeigen in ihrem Streifzug durch die aktuelle Mimik-Forschung, dass mimische Zeichen nicht immer eindeutig sind: so wie z.B. Weinen, nicht eindeutig Ausdruck für Traurigkeit ist, ist ein Lächeln nicht immer der Ausdruck von positiven Emotionen. Sie diskutieren diese Tatsachen unter anderem im Zusammenhang mit Versuchen, anhand der Mimik zu erkennen, ob jemand lügt oder die Wahrheit spricht und zeigen die Problematik dieser Ansätze auf. Stefan Verra, ein österreichischer Körpersprache-Experte, Buchautor, Coach und Entertainer, schlägt im PIÖ-Interview in die gleiche Kerbe: „Tatsächlich liegt die Erfolgsquote eines Lügendetektortests nur wenig über 50 %. ... Eine große Studie bestätigt, dass nur zu 54 % Lügner anhand der Körpersprache identifiziert werden können. Das ist ca. die gleiche Quote, die man beim Raten hat!“

Wir wünschen anregende Lektüre mit diesen und vielen anderen Beiträgen zu diesem spannenden Thema!

http://www.pioe.at

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