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Psycholog*innenHladschik-Kermer Birgit



Interview von Mag.Dr. Birgit Hladschik-Kermer, MME

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

Alle, die eine Gesprächspartnerin suchen, die Sie dabei unterstützen kann, ihre aktuelle bzw. zukünftige Lebenssituation in IHREM Sinne zu verbessern. Mir geht es immer darum, für jede Person, die für sie besten Möglichkeiten zu finden und den eigenen Gestaltungsraum zu erweitern.
Ich halte nichts davon, dass ein ' Rezept' für alle hilfreich ist. Mir geht es um den Menschen, um ihre Anliegen, Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen.


F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Über einen Vortrag über Existenzanalyse und Logotherapie an der Uni. Ich war begeistert und habe mich für die Ausbildung entschieden.

F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Ich mag die Menschen und das Leben, trotz der Widrigkeiten, die es uns letzteres machmal in den Weg stellt. Ich möchte den Menschen helfen, ihre Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und freue mich, wenn ich sie auf ihrem Weg ein Stückchen begleiten darf.

F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

Echtes Interesse an den Menschen, ihrem Erleben, ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen und das Vertrauen in die Ressourcen, die in jedem schlummern.
Im Laufe meiner 25 jährigen Berufstätigkeit habe ich immer wieder erleben dürfen, wie Menschen über sich hinauswachsen. Das erfüllt mich mit Demut und Dankbarkeit.
Wenn ich nicht die Richtige für sie bin ( fachlich) sage ich Ihnen das und versuche jemanden zu finden, der ihnen besser helfen kann, als ich.


F: Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?

Den größten beruflichen Erfolg gibt es für mich nicht. Wenn ich jedoch den Eindruck habe, dass ich jemandem etwas dabei helfen konnte, seinen Handlungsspielraum zu erweitern, wenn jemand mehr Lebensfreude hat, sein Leben wieder aktiv gestalten kann sich selbst mehr annehmen kann, dann macht mich das froh.

F: Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden?

Ich glaube nicht an schnelle Lösungen. Ich sehe Entwicklung als Prozess, die Zeit braucht und verdient. Symptome sind immer Ausdruck eines bio-psycho-sozialen Ungleichgewichts und entstehen nicht von heute auch morgen. Sie zeigen an, dass etwas nicht stimmt und Beachtung fordert. Ich nehme mir Zeit für meine Patientinnen, ich arbeite nicht nach ' Rezept' und verspreche keine Wunder. Aber ich bin da, solange sie wollen und sie mich brauchen.

F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ja mit Kolleginnen und Ärzten, Ernährungsberatern und je nachdem, worum es geht.

F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Als Leiterin der Abteilung für medizinische Psychologie an der medizinischen Universität Wien halte ich regelmässig Vorlesungen und Seminare ab. Wissenschaftliche Vorträge, Weiterbildungsseminare und Workshops für PsychotherapeutInnen, PsychologInnen und ÄrztInnen gehören seit vielen Jahren zu meinen Tätigkeiten.

F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Dass die Ausbildung in Kommunikation für alle Gesundheitsberufe selbstverständlich wird und auf hohem Niveau angeboten wird. Ich möchte, dass sich körperlich und psychisch kranke Menschen mit ihren Ärztinnen partnerschaftlich und auf Augenhöhe unterhalten können. Es ist mir auch ein Anliegen, Ärztinnen bei dieser herausfordernden Situation zu unterstützen.
Weiters möchte ich, dass Menschen, die Psychotherapie in Anspruch nehmen, das nicht als Schwäche sehen, sondern stolz sind auf Ihren Mut, sich mit Ihren 'Probleme' auseinander zu setzten.


F: Was bedeutet für Sie Glück?

Sich an den scheinbar kleinen Dingen des Lebens erfreuen zu können.
Zeit mit meiner Familie, mit Freunden.
Dass ich den Beruf ausüben kann, den ich liebe.
Dass ich jeden Tag etwas Neues lernen darf.
Dass ich in so einem schönen und reichen und sicheren Land geboren wurde, in dem ich mich frei entfalten konnte und kann.
und vieles mehr


F: Was ist Ihr Lebensmotto?

Ich habe kein Motto. Aber aufgrund der langjährigen Erfahrungen z.B.: in der Onkologie ist mir bewusst, dass das Leben kurz ist. Man kann nicht immer im Hier und Jetzt leben, aber ich denke, es ist sehr wichtig, dass man SEIN Leben lebt und sich nicht verbiegen muss, nur um die Wüsche der anderen zu erfüllen und warten, bis man dann endlich Zeit für das hat, was man wirklich möchte.
Aus der Begleitung sterbender und todkranker Menschen durfte ich lernen, dass es am Ende nicht zählt, wie viel Geld man verdient hat, wie schön und schlank man war oder wieviele Likes man auf Facebook hat. Was zählt ist, dass man das Gefühl hat, man hat sein eigenes Leben gelebt. Es geht um erfüllte Beziehungen zu Menschen, die uns wichtig sind, um das Verwirklichen von persönlichen Werten und nicht zuletzt und die Zufriedenheit mit sich selbst. Perfektion ist keine Kategorie, die Menschen glücklich macht. Es gehört zum Leben, Fehler zu machen und eventuell daraus zu lernen. Man muss auch einmal richtig faul sein und den Mut zur Imperfektion haben. Es beginnt schon bei den kleinsten Kindern, die dem Vergleich mit Gleichaltrigen standhalten müssen, setzt sich in der Schule, im Berufsleben und in der Familie fort. Es ist schwer, sich den Leistungs- und Perfektionsansprüchen unserer modernen Gesellschaft zu widersetzten. Der Schein scheint oft wichtiger als das Sein. Aber ich denke, es lohnt sich.


F: Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst?

Warum Psychotherapie bei Krebs?

F: ... und wie würden Sie darauf antworten?

Eine Krebserkrankung wirft bei den meisten Betroffenen eine Reihe von Fragen auf. 'Wie soll ich damit umgehen, wie soll ich mich verhalten, wie werde ich damit zurechtkommen, was bedeutet das jetzt für mein Leben, muss ich positiv denken etc...?'.Trotz meist vieler guter Ratschläge bleiben die Betroffenen häufig verwirrt und ratlos zurück. In der Psychotherapie schaue ich darauf, wie jemand mit der Erkrankung umgeht, wie er damit zurecht kommt, welche soziale Unterstützung es gibt u.v.m. und erarbeite dann mit dem Patienten ein auf ihn persönlich zugeschnittenes 'Bewältigungsprogramm'. Es gibt nicht den richtigen oder falschen Umgang mit einer Krebserkrankung - aber es gibt für jeden seinen für ihn persönlich richtigen Weg
Die Art und das Ausmass der Therapie orientieren sich ganz an den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Betroffenen



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