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News > Psychische Überlastung im Berufsalltag von Tierärzt*innen

Österreichische Tierärztekammer und Sigmund Freud PrivatUniversität kooperieren zur Verbesserung von Supervision und Beratung

Wien (OTS) - Ein wenig bekannter Aspekt des Berufsalltags von Tierärzt*innen ist der emotionale Stress, den die Arbeit in der Praxis mit sich bringt. Vor allem im Kleintierbereich spielen das seelische Leid der Tierhalter*innen, aber oft auch deren eigene gesundheitliche Probleme eine größere Rolle, als es die formalen Kriterien des Berufsbildes erwarten lassen würden. Tierärzt*innen agieren dabei neben der eigentlichen Behandlung ihrer tierischen Patienten oftmals auch als Beistand und Ratgeber von Frauchen und Herrchen, was nicht selten neben dem allgemeinen Arbeitsstress zu massiven psychischer Überlastungserscheinungen führt. Trotzdem nehmen bisher nur wenige Veterinärmediziner*innen Angebote wie Supervision, Beratung oder Behandlung in Anspruch. Dieses Defizit hat jedoch gravierende Auswirkungen: Tierärzt*innen gehören zu den Berufsgruppen mit der höchsten Suizidrate.

In Kooperation mit der Psychologischen Universitätsambulanz der Sigmund Freud PrivatUniversität hat die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) nun eine Initiative gestartet, um die psychosoziale Versorgung von Tierärzt*innen zu verbessern. Die ÖTK finanziert für alle Mitglieder Super­vision oder Beratung im Umfang von bis zu fünf Einheiten pro Jahr. Die Durchführung dieser Leistungen übernimmt Abteilung für Mensch­-Tier-­Beziehungen der Universitätsambulanz.

"In Zeiten wie diesen ist mentale Stärke und Ausdauer wichtig. Wir freuen uns daher, dass wir nun in Zusammenarbeit mit Prof. Stetina von der Sigmund Freud PrivatUniversität ein niederschwelliges Angebot für unsere Tierärzt*innen bereitstellen können. Mit einem Kontingent an Supervisions- oder psychologischen Beratungseinheiten möchten wir in diesem Bereich unterstützen und laden dazu ein, das Angebot zu nutzen." erklärt Mag. Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer.

Univ.-Prof. Dr. Birgit U. Stetina, Leiterin der Abteilung für Mensch-Tier-Beziehungen, ergänzt dazu: „Tierärzt*innen sind besonders intensiven und sehr speziellen Belastungen ausgesetzt, wie wir bereits mehrmals in unserer regelmäßigen Vet-Studie auch für die österreichischen Tierärzt*innen bestätigen konnten. Regelmäßige Supervision und spezielle Intervention bei kritischen (Lebens)Ereignissen kann helfen, all diese Belastungen gesund zu verarbeiten. Unser Ziel ist es, dass Supervision und andere psychologische Unterstützungen wie Beratung für Veterinäre selbstverständlich werden. Gesunde Bewältigungsstrategien sind eine Stärke und diese wollen wir in unserer Kooperation mit der ÖTK fördern."

Rückfragen & Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Birgit U. Stetina, Leiterin der Abteilung
für Mensch-Tier-Beziehungen
psyambulanz@sfu.ac.at
+43 1 798 40 98 / 372

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | SFU0001

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220214_OTS0002/psy...
Quelle: OTS0002, 14. Feb. 2022, 06:30


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